Alphabet und Aussprache. Ido verwendet lediglich die Buchstaben des lateinischen Alphabets. Die Orthographie ist phonetisch, d. h. Schrift und Aussprache decken sich. Es gibt keine stummen Buchstaben, keine Dehnungszeichen, keine Doppelbuchstaben und keine Buchstaben mit Akzent.
Buchstabe Aussprache |
a a |
b b |
c c |
ch tsch |
d d |
e e |
f f |
g g |
h h |
i i |
Buchstabe Aussprache |
j franz. j |
k k |
l l |
m m |
n n |
o o |
p p |
q q |
r r |
|
Buchstabe Aussprache |
s ss |
sh sch |
t t |
u u |
v w |
w engl. w |
x x |
|||
Buchstabe Aussprache |
y j |
z s (weich) |
Abweichend vom Deutschen sind nur: | |
c = | immer wie deutsches z, auch vor a, o, u (nie wie k): caro – Zar; citrono – Zitrone. |
ch = | wie deutsches tsch in Tscheche: chefo – Chef. |
j = | wie der Anlaut des französischen Wortes journal: jorno – Tag. |
s = |
immer scharf wie in Kessel: klaso – Klasse; auch in der Verbindung st und sp darf s nicht wie sch gesprochen werden. |
sh = | wie sch: fisho – Fisch. |
v = | wie w: vorto – Wort. |
w = | wie englisches w: westo – Westen (kommt nur in sehr wenigen Wörtern vor). |
y = | wie deutsches j: yaro – Jahr. |
z = | wie stimmhaftes (summendes) s: rozo – Rose. |
Ganz besonders achte man auf die Unterscheidung zwischen: | |||||
den harten Konsonanten und den weichen Konsonanten |
p d | t d | k g | sh j | s z |
g | ist immer wie das deutsche g in Geld, Gabe auszusprechen; niemals schleifend wie deutsches ch oder j. |
ng | getrennt wie wie in Angabe, nicht nasal wie in Finger; ebenso auch |
nk | wie in Ankunft, nicht wie in danken. |
Doppellaute (Diphtonge): u bildet mit vorhergehendem a oder e eine Silbe:
au – wie deutsches au
eu – erst gedehntes e, dann kurzes u (nicht oi, wie im Deutschen)
mi.eno – Miene
a.ero – Luft
chas-hundo – Jagdhund
ne-utila – unnütz
1. Der Wortton liegt auf der vorletzten Silbe:
rekla’mo – Reklame
viza’jo – Gesicht
skriba’r – schreiben
danka’r – danken
tormenta’r – quälen
vidi’r – gesehen haben
vido’r – sehen werden.
3. i und u vor Vokalen in m e h r silbigen Wurzeln werden nicht betont:
fami’lio – Familie
fi’lio – Sohn
histo’rio – Geschichte
sta’tuo – Statue
Dagegen e i n silbige Wurzeln:
shu’o – Schuh
di’o – Tag
(auch in Zusammensetzungen: ca-di’e – heute, omna-di’e – täglich).
Silbentrennung: Die Wörter werden nach Sprechsilben getrennt; jeder Teil muss mindestens einen Vokal enthalten.
Leseübung: gramati’ko, hu’ngro, hun-gra’r, lasa’r, mi-e’no, kele’ro, neu’tra, fa’lo, varta’r, veterina’ro, sala’rio, koliziona’r, kolo’ro, koloriza’r, (färben), kome’dio, komi’ka, kau’zo, (Ursache), inventa’rio, hote’lo, fluga’r, blu’zo, bu’sho, frivo’la, kaze’rno, krava’to, la’nco, mante’lo, ma’sho, matra’co, pla’co, pulve’ro, raza’r, ra’so (Rasse), republi’ko, sha’ko (Schach), sha’lo, sofa’o, visha’r, cha’nco, charni’ro, chasa’r, che’fo, janua’ro, jenda’rmo, jubile’o, Ie’su, ya’kto (Jacht), yu’ro (Recht), kavale’yo (Pferdestall).
Wortbildung
1. Die Wörter bestehen aus Wurzel (radiko) und Endung (dezinenco):
skol-o – Schule
kold-a – kalt
drink-ar – trinken
skol-an-o – Schüler
kold-et-a – kühl
par-lekt-ar – auslesen
post-karto – Postkarte
lerno-libro – Lernbuch
Sämtliche Wurzeln des Ido sind nach dem Grundsatz der größten Internationalität (vergl. S. 97) aus den europäischen Sprachen entnommen worden, ebenso auch die 16 Vorsilben und 38 Nachsilben. Ido ist keine gekünstelte Sprache, sondern die Zusammenfassung der natürlichen Sprachen. Aber vermöge ihrer Einfachheit und strengen Regelmäßigkeit ist sie sehr viel leichter als eine von diesen.